Mainhattan on Tours - Dinant (Belgien)

Ein Boot auf der Maas
Ein Boot auf der Maas

Vielleicht geht euch das ja auch manchmal so: Einmal etwas anders gemacht als sonst und es kommt etwas Gutes heraus? So war es bei mir und Dinant. Mein Road-Trip ging in die Bretagne und bisher bin ich die Strecke immer über Elsass/Lothringen gefahren. Diesmal dachte ich, warum nicht über Belgien? Auf der Karte ist mir natürlich Brüssel ins Auge gefallen und nach Brügge und Antwerpen wollte ich auch schon immer. Aber dies wäre ein Umweg gewesen, bzw. für Brüssel war mir ein halber Tag zu kurz. Der Strecke bei Google folgend, fiel mir Dinant auf. Ein wenig Recherche und schon war ich ganz beglückt. Eine kleines und feines Städtchen, so mein Eindruck und so sollte es auch sein. Ab von der Autobahn durch Landschaft und dann ein kleines Stück an der Maas entlang.

 

Der Bayardfelsen

 

Den Eingang zu Dinant bildet quasi eine Felsnadel. Der Bayardfelsen ist auf einer Länge von 40 Metern gespalten. Der Sage nach, sind die Haimonskinder nach einem Streit auf der Flucht vor Karl dem Großen gewesen und das sagenhafte Pferd Bayard habe den Felsen beim Galopp auf dieser Länge gespalten. In einer anderen Version wollte Ludwig der XIV auf der Seite des Flusses einfach eine Straße haben und dazu musste der Felsen gespalten werden. In Richtung Stadt führt die Straße recht eng hindurch, will man aus der Stadt heraus, umrundet man die Nadel in Richtung des Flusses. Welche Version wahr ist - entscheidet selbst.

 

Kurze Geschichte

 

Dinant war bekannt für die Kupfer- und Messingproduktion - Dinanterien galt als stehender Begriff für Messingprodukte von hoher Qualität. Die Stadt gehörte aus diesem Grund, aber sicherlich auch aufgrund der strategischen Lage auf der Strecke Köln - Paris, der Hanse an. Als eine der westlichen Städte des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nationen, war es natürlich auch harten Kämpfen ausgesetzt. Alleine 1466 wurde es nahezu komplett von den Truppen Karl des Kühnen zerstört, später von Ludwig dem 14ten und im ersten Weltkrieg gab es ein schreckliches Massaker, als am 23.08.1914 nach gewonnener Schlacht, sächsische Truppe 674 Einwohner hinrichteten und über 1.000 Gebäude (von 1.800) samt der Kirche zerstörten. Charles des Gaules verletzte sich bei dieser Schlacht und auch an ihn wird erinnert. Natürlich aber auch an vielen Stellen an diese schreckliche Tat. Etwas verlasssen wie ich finde gibt es hierzu ein zentrales Memorial auf der linken Seite der Maas. Die Namen der hingerichteten sind im inneren des Tunnels zu lesen. An der Aussenseite die Orte der Hinrichtungen, die Anzahl der Opfer mit einem Schuss gelocht... Beeindruckend, aber wie ich finde, ein wenig verlassen und wenig in die Umgegend eingepflegt...  

Leffe

 

Das Kloster Leffe befindet sich auch in Dinant. Bei Bierfreunden läutet bei dem Namen doch gleich eine Glocke oder? Auch wenn die Brauerei nicht in der Stadt ist, der Name kommt von dort:

Adolphe Sax

 

Im 19ten Jahrhundert hat Adolphe Sax, das Saxophone erfunden. Sein Geburtshaus und die Bank, auf der er sitzt habe ich natürlich auch besucht. In der ganzen Stadt stehen künstlerisch gestaltete Saxophone herum, jeweils einem Land gewidmet. Sehr farbenfroh und schön anzusehen. Ob dies allerdings als dauerhaftes Kunstwerk bleibt, kann ich nicht sagen. 

Sehenswürdigkeiten

 

Stiftskirche Notre-Dame - die zentrale Kirche vor dem beeindruckenden Felspanorama. Obwohl gotisch, hat es einen barocken Kirchturm. Das hat mit den Zerstörungen der Jahrhunderte in der Stadt zu tun. Aber optisch ein Bruch. Architektur ist aber ja auch wie die Kunst: es regt dazu an, sich Gedanken zu machen, wie man etwas findet oder?

 

Zitadelle - die Festung ist hoch über der Stadt auf einem Plateau und hat diese, aber vor allem die Brücke beziehungsweise den Übergang über die Maas geschützt. Natürlich auch stets hart umkämpft. Wer die Stufen nicht nach oben laufen möchte, kann eine Seilbahn nutzen und wird mit einem tollen Blick belohnt

 

Adolphe Sax-Haus 

 

Grotte von Dinant

Essen/Einkaufen/Übernachten

 

Da ich nur einen Abend in Dinant war, gibt es auch nur einen Tipp (mehr konnte ich nicht ausprobieren...), dafür einen sehr Guten:

 

Le Jardin de Fiorine

 

Eine klassische Einrichtung, etwas modern aber nicht extrovertiert. Als Amuse-Bouche gab es 3 kleine Leckereien. Als Vorspeise ein Ravioli mit Meeresfrüchten und einem Hummerschaum. Der Clou, die Ravioli war nicht geschlossen, sondern die Teigplatten einfach über das Meeresgetier gelegt. Ein schöner Effekt und dem sehr guten Geschmack tat es auch keinen Abbruch. Der Hauptgang - eine Entenbrust mit einer schmackhaften Sosse mit Sauerkirschen und Gemüse. Als Desert dann ein Crémant-Eis mit Pfirsichen und dann ganz regional noch belgischen Käse. Das Restaurant kann ich euch sehr empfehlen!

 

Pralinen habe ich auch gekauft und zwar bei Neuhaus - auch wenn es jetzt nicht typisch Dinant ist, aber Belgien ohne Pralinen geht nicht und bei Neuhaus kann ich mich einmal durch die Auslage essen... Typisch für Dinant sind die Couque de Dinant - einem Vorläufer der Aachener Printen und die gibt es an jeder Ecke.

 

Übernachtet hatte ich im ibis-Dinant-Centre. Ich finde bei ibis weiß man, was man hat und das Hotel liegt recht zentral, so 10 Minuten von der Innenstadt entfernt, direkt an der Maas. Das Frühstück war sehr anständig. Wenn ihr dort übernachtet, achtet darauf, dass ihr nicht direkt auf der Ebene der Maas übernachtet (ist sonst ein wenig ein Keller-Gefühl). Mein Zimmer war daher ein wenig dunkel.  

 

Fazit

 

Ich war sehr begeistert von diesem kleinen Städtchen und kann euch das wirklich empfehlen. Neben ein paar Fotoeindrücken am Ende noch ein paar Links.

 

Schaut euch doch auch mein Video zu Dinant an (ebenfalls eingefügt). Gerne freue ich mich über eure Rückmeldungen über Facebook, YouTube, per Mail oder ganz einfach bei einem meiner Touren in Frankfurt. 

Euer Till

 

 

 

Mein Video bei Youtube - Mainhattan on Tours:

 

 

 

Links

 

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